Scheint der Ort Leegebruch von spektakulären Fällen und kriminellen Banden verschont zu sein?

Revierpolizisten Armin Kaiser und Anja von Grzymala (Foto: Hajo Eckert)

„Ein bisschen schon. Zum Glück registrierten wir in der Vergangenheit im Verhältnis zu umliegenden Gemeinden und Städten weit weniger Kriminalität in dieser Art“, so Revierpolizistin Anja von Grzymala.

„Allerdings führt das aber auch zu einem fatalen Rückschluss. Nämlich, dass man meint, hier in diesem netten Ort Leegebruch recht sicher zu sein“, ergänzt Armin Kaiser.

Dem ist aber nicht so.

Besonders Kleinkriminelle würden auch in Leegebruch immer wieder Opfer finden. So beim Handtaschen- und Geldbörsenklau. Da hätten es die auch raffinierter werdenden Diebe vor allem auf Senioren abgesehen, aber ebenso Jüngere seien kaum verschont, um Tricks und bösen Überraschungen entgehen zu können. Die beiden Leegebrucher Revierpolizisten haben jede Menge Beispiele parat.

Die Mahnungen dazu: Nie Handtaschen an Rollatoren und Einkaufswagen unbeobachtet lassen, wenn man sich im Regal umsieht.
Geldbörse immer in Innentaschen der Kleidung am Körper tragen.

Zum Einkauf keine Börse mit allen möglichen Karten wie EC-Karte (vielleicht noch mit PIN versehen!) oder Personalausweis mitnehmen. Nur das nötige Geld einpacken. Auf Ablenkungsmanöver wie Hilfe beim Einpacken, Drängelei an der Kasse oder Fragen nach irgendetwas mit größter Wachsamkeit und Aufmerksamkeit reagieren.

Abgenommen hat der Fahrradklau im Ort. Vor drei bis vier Jahren seien weit mehr Fahrräder gestohlen worden. „Es wird nicht nur mehr auf Sicherheit geachtet, sondern auch wir haben gute Präventivarbeit geleistet“, sieht Kaiser den Erfolg. So beispielsweise mit Vorträgen an der Schule, aber auch mit Kontrollen“, ergänzt er. „Unregelmäßig, alle paar Wochen checken wir die parkenden Räder während des Unterrichts. Nicht angeschlossene Zweiräder werden dann sicher im Schulgelände verwahrt“, so unsere Methode. Das zieht. Wenn dann die suchenden Schüler ihren Drahtesel abholen müssen und ein paar klare Worte gesagt bekommen. Da sind wir aber in der Regel nicht dabei.

Die Mahnungen dazu: Wem sein Radel lieb ist, der sollte es anschließen. Ein Schloss für 3.50 Euro kann man vergessen, so Kaiser. Die dünnen Drahtseile sind im Nu zerschnitten. Unter 50 Euro sollte ein perfekter Schlossring nicht kosten. Das Schloss beim Abstellen des Rades noch um oder mit einem festen Gegenstand wie dem metallenen Fahrradständer verbinden, sorgt für Sicherheit.

Überraschende Telefon-Anrufe, vor allem bei Senioren, seien auch in Leegebruch keine Seltenheit, so die Revierpolizisten. Sie warnen vorm Enkeltrick, bei dem sich ein angeblicher Verwandter meldet, der dringend finanzielle Hilfe benötigt bis hin zum „freudigen Ereignis“ mit dem Satz: „Sie haben gewonnen!“
„Die kriminelle Masche sei variantenreicher und ausgefeilter geworden. Da ist höchste Vorsicht geboten“, warnt eindringlich Revierpolizist Armin Kaiser. Aktuell und besonders pervers sind dreiste Anrufer, die sich als Polizei ausgeben, einen Schutz vortäuschen und zu Handlungen wie Geldüberweisungen und Datenabfragen animieren.

Die Mahnungen dazu: Generell Skepsis walten lassen. Anrufer hinhalten: Nichts preisgeben, keine Daten geben. Eine Rückrufnummer geben lassen. Gespräch gleich in Stichpunkten protokollieren. Eventuell erst einmal mit Vertrauten den Anruf bewerten. Am besten die Polizei informieren.

Das ist in Leegebruch: (03304) 25 01 98; Sprechzeit: Dienstag von 16–18 Uhr
in Oranienburg: (03301) 8510

Nachgehakt von
Liane Protzmann

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