Erste umfassende Dokumentation über die Leegebrucher Hauszeichen liegt vor

Zum Weihnachtsfest 2013 – erstmalig auf dem Leegebrucher Weihnachtsmarkt am 30. November am Stand des Geschichtsvereins – erscheint das 11. Heft mit dem Titel „Die Leegebrucher Hauszeichen – unwiederbringliche Kleinkunst aus den Entstehungsjahren der Heinkel-Werksiedlung“ Vorbestellungen sind beim Leegebrucher Geschichtsverein möglich: Geschäftstelle Sandweg 14 Telefon: (0 33 04) 50 32 69 Fax: (0 33 04) 204830 E-Mail: geschichtsverein@leegebruch.info oder über die Webseite www.leegebruch.info (für Leegebrucher Besteller ohne Versandkosten)

Geschichtsverein präsentiert Heft 11 seiner „historischen Blätter“

Für Besucher und Bewohner gleichermaßen kann ein ausgedehnter Spaziergang durch die Gemeinde Leegebruch historisch gesehen so unheimlich interessant sein. Geht man durch die teilweise schmalen Straßen, bewundert die gepflegten Gärten und betrachtet die im Stil der 1930-iger Jahre errichteten Häuser, so bemerkt man an einigen Wohnhäusern fest mit dem Außenputz verbundene Hauszeichen. Diese Unikate sind kunst- und bauhistorisch gesehen ein unwiederbringliches Wahrzeichen für den Ort Leegebruch.

Der Leegebrucher Geschichtsverein widmet sich seit mehreren Jahren diesen zeithistorischen Kunstwerken. Die zahlenmäßige Erfassung der Einzelmotive wie auch der Gesamtanzahl der noch vorhandenen Exemplaren kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Neben der geometrischen Erfassung (Vermessung der jeweiligen Hauszeichen) forscht der Verein auch nach dem Verbleib der rund 800 produzierten Exemplaren.

Unterschiedliche Motive – Pflanzen, Tiere, Tierkreiszeichen und handwerkliche Gegenstände – schmückten die ab 1937 errichteten Häuser der Heinkel-Werksiedlung Leegebruch, zeigten den heimatlichen Weg auf, kündigten den stolzen Besitz an und verschafften, wie der Volksmund es überlieferte, so manchem kleinen Zecher eine zielsichere Orientierung. Von bemerkenswerter Bedeutung ist in diesem Zusammenhang, dass in der gesamten Werksiedlung Leegebruch ausschließlich Hauszeichen zur Anwendung/Verwendung gelangten, die frei von politischen und militärischen Motiven geschaffen wurden. In einer Zeit der politischen Gleichschaltung und der Ausrichtung auf „nationalsozialistische Tugenden“ ist dies historisch betrachtet, ein sehr bedeutsames Alleinstellungsmerkmal.

Als Urheber der Entwürfe dieser markanten und einmaligen Hauszeichen, welche im Auftrag des Heinkel-Flugzeugwerkes in der Marwitzer Werkstatt von Hedwig Bollhagen gefertigt wurden, zeichneten Hilde Broer, Christa von Lewinski und Gretel Schulte-Hostedde verantwortlich. Alle drei waren Schülerinnen beziehungsweise Meisterschülerinnen von Professor Ludwig Gies, der an der Kunsthochschule in Berlin lehrte.

Die zusammenfassende Darstellung der in der ehemaligen Werksiedlung des Heinkel-Flugzeugwerkes in Leegebruch vorhandenen Hauszeichen im Heft 11 der Reihe „Leegebrucher historische Blätter“ vermittelt ein vielfältiges Spektrum von Motiven sowie von Ausführungs- und Bearbeitungsformen. Sie reicht von den Urformen in Terrakotta bis zu bemalten Motiven mit unterschiedlichem Farbbesatz.

Das Hauszeichen-Projekt geht weiter

Zur weiteren Vervollkommnung der Bilddokumentation bittet der Leegebrucher Geschichtsverein um Hilfe und Unterstützung bei der Beantwortung nachstehender Fragen:

  • An welchem Haus sind auf der Rückseite (der Straße abgewandten Seite) bzw. innerhalb des Hauses Hauszeichen angebracht?
  • Wer besitzt Hauszeichen, die nicht bzw. noch nicht an der Fassade des Hauses (z. B. infolge Bauarbeiten) angebracht sind?
  • Wer kann über den Verbleib von Hauszeichen berichten, die heute nicht mehr die Hausfassade schmücken? Bitte beim Geschichtsverein melden.

Dr. Norbert Rohde
Autor und Vorsitzender des Geschichtsvereins

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