Unterm Eichenblatt entdeckt

Warnschild auf arabisch (Foto: Liane Protzmann)

Wer durch die Straßen von Leegebruch mal aufmerksam spazieren geht, der kann so manches am und hinterm Gartenzaun entdecken. Nicht nur witzige Gartenzwerge und sprießende Blumenrabatten. Auch Warnschilder am Gartentor mit Texten wie „Einbruch zwecklos“, „Einfahrt freihalten“, „Kampfkatze“ oder „Vorsicht bissiger Hund“ sind Hingucker und oftmals witzig in ihrer Gestaltung.

Doch halt, was ist denn das? Ein Schild am Zaun in der „Straße an der Muhre“ mit der Warnung in Deutsch „Vorsicht bissiger Hund“ und darunter ein Schriftzug, der hierzulande eher fremd ist.

Arabisch etwa?

Ich lasse das Schild übersetzen von Rania Alsadi. Es ist tatsächlich Arabisch und heißt auch wirklich „Vorsicht bissiger Hund“ – also wortwörtlich dasselbe wie auf Deutsch.

Müssen wir jetzt in Leegebruch Warnschilder auch in Arabisch an unsere Zäune anbringen? Und warum?

„Diese Botschaft wiederum finde ich nicht verwunderlich“, meint Susanne Grätsch, stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Haus der Möglichkeiten (HdM). Es leben ja tatsächlich etwa einhundert Menschen in Leegebruch, die Arabisch sprechen. Im Heim am Bärenklauer Weg sind sie vorübergehend untergebracht. Wahrscheinlich damit auch die zweithäufigste Sprache im Moment.

„Das interessante an dem Schild ist eher der Kulturwandel, wie er sich gesamtgesellschaftlich vollzieht und der sich damit auch in Leegebruch andeutet und Einzug hält. So wie in Neukölln die Schilder auch in Deutsch und Türkisch hängen, scheint sich ja hier jemand bemüßigt zu fühlen, in Leegebruch ein Schild in Deutsch und Arabisch anzubringen. Wird darüber geredet, positiv oder kritisch, oder ist das ganz normal?“ fragt nicht nur die Berlinerin sondern auch

Liane Protzmann