Klassik in der Kirche

Klassik in der Kirche (Foto: Uta Wabner)

Keine Predigt – nur Musik erschallt.

Vor zehn Jahren vom Handwerks-, Gewerbe- und Bürgerverein (HGBV) aus der Taufe gehoben, erlebte das Publikum im September in der katholischen Kirche das zehnte „Konzert in der Kirche“.

Es war ein exzellenter musikalischer Ohrenschmaus zum Jubiläum. Und in seinem Kontrastprogramm kaum zu überbieten, es sei den man hätte noch Techno oder Rockmusik eingebaut. Aber soweit gingen bisher noch nie die Intensionen der Veranstalter.

Umrahmt vom Bläserquartett „BerlinSaxtett“ trat der Kurrende Chor Leegebruch auf, unterstützt vom Bärenklauer Chor. Unter Leitung von Rolf Stranz konnten durch die erweiterten Sängerstimmen mehr Volumen ins Kirchenschiff getragen werden, was auch bekannten Liedern wie „In einem kühlen Grund“ gut taten.

Das „BerlinSaxtett“ brillierte gewohnt in einer Vielfalt mit Werken von Antonio Vivaldi über George Gershwin bis hin zu Eigenkompositionen von Karl-Heinz Böhm. Auch der gemeinsame Schlussakt im Wechsel von Chor und Saxtett setzte nochmal einen Höhepunkt.

Ein Wermutstropfen blieb trotzdem: Maximilian Wabner mit seiner Querflöte musste krankheitsbedingt den Auftritt absagen. Dafür hat er an das Publikum, die Musiker und die Organisatoren einen berührenden Brief geschrieben, den Moderator Wolfram Richter vorlas.

Hier ein kurzer Auszug: „Ich erinnere mich gern an mein erstes Konzert vor zehn Jahren. Wir hatten eine kleine Bühne aufgebaut und ich durfte als damals 15-jähriger das erste Mal mit einem Orchester als Solist auftreten, was eine Riesensache für mich war. Davon etwas zu übermütig geworden, entschied ich mich beim nächsten Stück spontan zum Auswendigspielen. Was sollte schon schief gehen? Vieles, wie sich herausstellte. Ich ging mit wehenden Fahnen unter, mehrmals musste ich abbrechen und den Notentext nachlesen…“

Auch mit den alljährlichen „Konzerten in der Kirche“ ist Maximilian Wabner inzwischen gewachsen, souveräner geworden. Davon kann man sich überzeugen bei seinem Auftritt am 23. Dezember in der katholischen Kirche, das ab 19.30 Uhr in Begleitung der Pianistin Viola Straube stattfindet (siehe Veranstaltungsanzeige in dieser Ausgabe).

Liane Protzmann
Foto: Uta Wabner